… Landwirtschaft im Norden und noch mehr wurde den französischen Gästen von den beiden Plateaus von Rouen geboten.
Für den Empfang hatten die Gastgebenden ein ansehnliches Aperitif-Buffet zubereitet. Die Gäste waren voller Anerkennung für die Mühe und machten mit verschiedenen regionalen Limonaden inklusive Bier gleich ihre ersten „Entdeckungen“.

Auf Wunsch der Gäste war eine Fahrt nach Lübeck im Programm. Den Stadtführer machte Jörn „Billy“ Bielenberg, der neben den Informationen über die Stadtarchitektur die eine oder andere Anekdote oder deutsch-französische Verbindung zum Besten geben konnte. Wer wusste, dass Lübeck einmal zu den 50 schönsten französischen Orten gehörte?

Die Mittagspause wurde im Kartoffelkeller des Heiligen-Geist-Spitals verbracht. Und in der anschließenden freien Stunde im Kaffeehaus verlängert oder es wurde auf eigene Faust der Stadtrundgang ergänzt. Mehr oder weniger gestärkt wurde der ausgiebige Spaziergang durch die Stadt anschließend wieder gemeinsam fortgesetzt, einige erschöpfte Teilnehmende genossen bereits eine Ruhepause im Schatten der Bäume mit Blick auf das Holstentor.


Tag 2 beginnt etwas später als der lange Ausflug nach Lübeck.
Eine Einführung in die Kartoffelzucht – der Züchter heißt auf Französisch l‘obtenteur – und die Geschichte der Kartoffelsorte „Linda“ wurden den Gästen von Carsten Ellenberg, in Barum präsentiert. Wie Kartoffeln krank werden können und trotzdem der Bio-Anbau möglich ist, was Krankheit für den Ertrag bedeutet, wie Kartoffelpflanzen vermehrt, wie neue Sorten entwickelt werden ohne Gentechnik, was Patentrecht bedeutet und Vieles mehr, mit neuem Wissen gefüttert, wuchs der Appetit – auf Kartoffeln natürlich.
Ortswechsel – zum Picknick mit Frühkartoffeln mit Quark auf dem Hof des Trecker-und Heimatmuseums in Niendorf I.

Bei Brigitte und Daniel, beide in landwirtschaftlichen Betrieben in Frankreich aufgewachsen, wurden Erinnerungen geweckt, „auf solchem Trecker habe ich als Kind gesessen“.

Nächster Stopp SoLawi. Die gibt es in Frankreich noch viel mehr als in Deutschland, stellt sich heraus: Solidarische Landwirtschaft. Dazu noch Bio und Demeter auf dem Hof Tangsehl in Nahrendorf. Wieder wird Wissenshunger gestillt, wie funktioniert nachhaltige Landwirtschaft, die verantwortungsvoll mit den Tieren, der Produktion, der Umwelt und mit den Bedürfnissen der Mitglieder der Kooperation umgeht? Und was kostet das? Was gibt’s im Winter?


Am Abend in Edendorf dann Gesangseinlagen – erst französische Chansons, dann eine vielfältige Darbietung aus Volkslied, Klassik und Liedermacher Reinhard Mey – später erreicht uns eine Nachricht: Merci infiniment . J’ai vu Rheinhard Mey sur scène à Bobino à Paris en mai 1979 … ça me rappelle ma jeunesse . ❤️
Restlicht bei Auflösung der Veranstaltung ist der längsten Nacht des Jahres geschuldet…Kein Problem, am kommenden Tag gibt es keine gemeinsamen Termine, alles entspannt in den Familien. Erst am Abemd trifft man sich in der Schulküche in Bad Bevensen.

Das Thema „aus der Erde auf den Tisch“ wurde am Abschiedsabend dann mit einem klassischen, niedersächsischen Spargelessen abgerundet. Eine Herausforderung für die Gruppengröße – 23 Gäste mit ihren Gastgebenden – in Eigenleistung zuzubereiten und anzurichten, aber gelungen, weil in deutsch-französischer Zusammenarbeit nie eine Hand fehlte. 🙌 Bravo!

Die Commission Allemagne von Europe Inter Echanges bedankte sich für den herzlichen Empfang in allen Familien, das vielseitige Programm und die besondere Kulinarik der vier Tage.

Dank gilt allen Beteiligten, für das Interesse an der Partnerschaft und dem Programm und aber auch allen, die uns auf die eine oder andere Weise unterstützt haben – der Landkreis Uelzen, die Dorfgemeinschaft und Feuerwehr Edendorf, die KGS Bad Bevensen, das Trecker-und Heimatkundemuseum mit Jürgen Scharnhop, Kartoffelvielfalt mit Carsten Ellenberg, Christine Reinhardt vom Obsthof Barum
merci und à bientôt für neue Entdeckungen