🇫🇷🇩🇪 Deutschlandbild in Frankreich

🇫🇷 Mme Kirsten Lühmann, membre de l’Assemblée parlementaire franco-allemande et connue d’une visioconférence pendant le projet du 2020, nous envoyait la présentation d’une recherche sur

🇩🇪 Eine aktuelle Studie im Auftrag der Botschaft der Bundesrepublik untersuchte, welches Bild unsere franzöisischen Nachbarn von unserem Land, unseren Leuten, unserer Politik haben. Frau Kirsten Lühmann, Mitglied des deutschen Bundestages und der deutsch-französischen parlamentarischen Versammlung hat uns eine deutsche Zusammenfassung und Interpretation, der sonst auf Französisch präsentierten Untersuchungsergebnisse übermittelt:

„DEUTSCHLANDBILD IN FRANKREICH/AA

Deutschland genießt in Frankreich weiter ein ausgesprochen positives Image, das zuletzt sogar noch deutlich zugelegt hat. Dies bestätigen die aktuellen Ergebnisse der regelmäßig von der Deutschen Botschaft Paris in Auftrag gegebenen Meinungsumfrage zum Deutschlandbild in Frankreich.

Die aktuelle Umfrage wurde vom renommierten Institut IFOP vom 17.-24.11.2020 repräsentativ erhoben. Die Umfrageergebnisse wurden am 14.01.2021 vorgestellt. Sie stießen bis in den parlamentarischen Raum auf Interesse. Die Studie selbst ist auf der Botschaftswebsite unter https://allemagneenfrance.diplo.de/fr-fr/-/2433124  und auch bei IFOP veröffentlicht. 

Hier finden Sie eine kurze Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse:

* 91 % der Befragten haben ein positives Bild von DEU (+7 %-Punkte im Vergleich zu 2018). Ebenfalls positiv: Die Mehrheit der französischen Bevölkerung hat keinen Vorbehalt vor einem engagierteren internationalen Auftreten Deutschlands. Im Gegenteil: 29 % der Franzosen stufen z.B. Deutschlands militärisches Krisenengagement als noch ausbaufähig ein. Damit sind die Umfragewerte aus Frankreich auch ein Signal nach Deutschland, die eine aktive Debatte um außenpolitische Interessen und Zielsetzungen ermutigen.

* Insbesondere der „Respekt“, der Deutschland entgegengebracht wird, ist gewachsen, Sympathiewerte blieben gleich. Weiterhin werden mit Deutschland große wirtschaftliche und politische Stärke sowie „Arbeit“ assoziiert, auf ähnliches Niveau (ca. 90 %) gestiegen ist die Assoziation mit politischer Stabilität. Zunehmend wird auch Lebensqualität und Modernität mit Deutschland assoziiert, etwa die Hälfte (53 %) verbinden mit Deutschland militärische Stärke (erstmals nachgefragt). 

* Große Bedeutung wird der bilateralen deutsch-französischen Zusammenarbeit beigemessen. IFOP-Meinungschef Jerome Fourquet unterstrich, dass die deutsch-französische Partnerschaft unter dem „Paar Macron-Merkel“ deutlich ausgewogener wahrgenommen werde als zuvor. Dies sei für das deutsche Image in Frankreich gut, zumal das überwiegend als „Wirtschaftsmacht“ eingestufte Deutschland die stete „Benchmark“ der französischen Politik und Gesellschaft bleibe.

* Bei aller Sympathie, die uns in Frankreich entgegenschlägt, zeigen die Ergebnisse aber auch, dass es vielen  an konkretem Wissen über Deutschland fehlt. Dies ist aber eine wichtige Grundlage, um das positive Deutschland-Bild langfristig und gegen widrige Einflüsse zu erhalten. Und auch die deutsch-französischen Institutionen sind – sieht man von der Erfolgsgeschichte ARTE ab – eher unbekannt. Ansatzpunkte bieten sich bei den Jüngeren , wo sich das positive Deutschland-Bild von seinem Wirtschaft/Politik-Fokus auch hin zu kultureller Strahlkraft (z.B. Hauptstadt Berlin) wandelt. Eher konstant geblieben ist die Attraktivität Deutschlands; leicht gestiegen ist bei der jüngeren Bevölkerung sogar die Anziehungskraft Deutschlands als Arbeitsplatz, ohne dass dies jedoch Auswirkungen auf den konkreten Spracherwerb hatte.

* Ziel muss weiterhin sein, auch Teile der französischen Gesellschaft zu erreichen, zu denen wir bislang noch nicht weit genug vordringen. Dazu gehört neben dem Ausbau der sozialen Medien und einer zeitgemäßen und zielgruppenorientierten Öffentlichkeitsarbeit auch Präsenz in den grenzferneren Regionen Frankreichs. Das Deutsch-Französische Jugendwerk ist angesichts seiner Bedeutung für den Jugendaustausch laut dieser Umfrageergebnisse noch zu wenig bekannt. Der deutsch-französische Bürgerfonds, der Ausschuss für grenzüberschreitende Zusammenarbeit und das deutsch-französische Zukunftswerk, die 2020 auf Grundlage des Vertrags von Aachen ins Leben gerufen wurden, waren im Vergleich nur unwesentlich bekannter. Die Förderung der deutschen Sprache und des Sprachunterrichts an Schulen in Frankreich bleibt wichtig. Die Umfragewerte gerade unter der jungen französischen Bevölkerung geben Hoffnung auf diesem Weg.“