Niedersachsen für Europa

Vorstandsmitglieder des Komitee Katharina Bielenberg und Jimi Puttins folgten der Einladung zur „Geburtstagsfeier“ des Bündnisses Niedersachsen für Europa. Musik von „Brazzo Brazzone“ und Häppchen rundeten die Veranstaltung ab, nachdem die Vertreter aus Kultur, Politik, Kirche, Gewerkschaften, Wirtschaft und Vertreter von Jugendinitiativen Bilanz gezogen und Ausblicke in die Zukunft geschaffen hatten.

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Vor rund 170 Gästen in Hannover würdigte Ministerpräsident Stephan Weil das bisher Geleistete und ermunterte zum Weitermachen: „Bitte bleiben Sie mit am Ball. Wir müssen uns auch zukünftig alle miteinander dafür einsetzen, dass Europa Vertrauen zurückgewinnt und Nationalegoismen keine zu große Rolle spielen.“

„Das Bündnis hat in Krisenzeiten neu ein positives Bewusstsein für Europa geschaffen. Europa ist nicht nur ein Staatengebilde, sondern auch ein Lebensgefühl,“ fasste der Leiter des Katholischen Büros, Prälat Felix Bernard, zusammen. Für die Evangelische Kirche nahm die Präsidentin des Landeskirchenamtes der Landeskirche Hannover, Stephanie Springer, an der Veranstaltung teil. Sie fragte, ob über Geselligkeit hinaus, Städte- und Gemeindepartnerschaften ein weitergehendes Ziel oder eine gemeinsame Aufgabe verwirklichen könnten. Mit der geplanten Partnerschaft mit der Diözese Leeds möchte die Evangelisch-lutherische Landeskirche dazu beitragen, dass das Vereinigte Königreich auch künftig eng mit Europa verbunden bleibt.

„Wir spüren Europa und ,die Brüsseler Bürokraten‘ vor allem dann, wenn politisch besonders herausfordernde und wichtige Ziele erreicht werden sollen. Das ist nicht immer bequem, aber es erhöht die Wirksamkeit unserer Maßnahmen,“ betonte Niedersachsens Wirtschaftsminister Bernd Althusmann.

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Für die Unternehmerverbände Niedersachsen, die ihre eigene Informationskampagne zur Europawahl unter das Dach des Bündnisses gestellt hatten, erklärte UVN-Hauptgeschäftsführer Volker Müller: “ Wir profitieren ungemein von der Europäischen Union. Die europäische Einigung ist das Fundament unseres wirtschaftlichen Erfolgs und unseres Wohlstandes.“ Und natürlich sei es eine konsequente Folge, dass sich Deutschland dem entsprechend finanziell in die Gemeinschaft einbringt und sich weiter engagiert. Dass es vor allem gelte ein sozial gerechtes Europa im Auge zu behalten, führte die Landesvorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, Laura Pooth, aus. „Der Kampf gegen Rassismus und Intoleranz bleibt leider zeitgemäß. Darum braucht es Initiativen wie das Bündnis.“

Dass man „Europa“ studieren kann führte Esther Belgorodski in einem Interview mit Radiomoderator Jens Hardeland aus. Ja, auch für sie sei es spürbar, dass nach einer Euphorie für Europa 2019, jetzt manche auch genug von dem Thema hätten. Es gelte, nach der Euphorie ein hohes Level an Überzeugtheit zu halten, hatte Volker Müller zuvor ausgeführt. Nicht genug haben offenbar junge Menschen, die sich in einem Rollenspielprojekt in Oldenburg für mehrere Tage in Europaabgeordnete verwandeln und lebhaft dem Alltag des Parlaments nachspüren, erfuhren die Besucher der Veranstaltung von Schüler Patrick Marquardt, wie Esther Belgorodski Mitglied des „Zukunftlabors Europa“.

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Zum Abschluss gab Europaministerin Birgit Honé einen Ausblick auf aktuelle europapolitische Themen in diesem Jahr. Auch sie sprach dabei die Herausforderungen des Klimaschutzes an. Daneben wies sie u.a. darauf hin, dass die Bundesrepublik im zweiten Halbjahr 2020 die EU-Ratspräsidentschaft übernehmen wird. 

Moderiert wurde die Veranstaltung in einem Hotel am hannoverschen Maschsee neben Jens Hardeland durch die Slam-Poetin und Autorin Ninia LaGrande. Beide hatten im vergangenen Jahr ehrenamtlich an der Videoclip-Kampagne „Deshalb bin ich dabei – Niedersachsen für Europa“ teilgenommen.

Hintergrund:

Das Bündnis „Niedersachsen für Europa“ ist ein Zusammenschluss unterschiedlicher Akteure in Niedersachsen, die sich in dem Ziel einig sind, die europäische Integration zu fördern. Die Bündnispartner sind in der Entscheidung frei, ob sie Veranstaltungen anbieten und wenn ja in welcher Form. Die gemeinsame Überzeugung und das gemeinsame Bündnislogo sind die verbindenden Elemente. Im vergangenen Jahr wurden so unter dem gemeinsamen Dach von „Niedersachsen für Europa“ landesweit rund 200 Informationsveranstaltungen, Gemeinde- und Bürgerfeste, Podiumsdiskussionen, Wettbewerbe, Informationskampagnen u.v.a.m. organisiert. „Niedersachsen für Europa“ ist in dieser Form bundesweit einmalig und hat auf europäischer Ebene bereits mehrfach Lob und Anerkennung erfahren.