Nachdem wir unsere Freunde aus Bihorel zuletzt bei unserer offiziellen Austausch-Reise nach Frankreich im Juni 2019 getroffen hatten, waren die jährlichen Treffen bedingt durch die Corona-Pandemie in den Jahren 2020 und 20221 bekanntlich ausgefallen. Auch die privaten Treffen, die durch die langjährigen Freundschaften in den Jahren vor Corona oft stattfanden, blieben in dem benannten Zeitraum aus.
Entsprechend war die Vorfreude auf beiden Seiten natürlich sehr groß, auch wenn die Anzahl der angemeldeten Besucher mit im Vorfeld 24 Personen eher gering war – war es doch in den Jahren 2018 und 2019 gelungen mit jeweils rund 40 Besuchern neue Höchstmarken in der 46 Jahre andauernden Partnerschaft zu setzen.
Aber auch diese 24 Personen konnten letztlich nicht in der Gesamtsumme empfangen werden, denn wie auch hier bei uns in Deutschland hat sich die Einhaltung von Zusagen, das Sozialverhalten, sowie die Bereitschaft sich dem Wohl der Gemeinschaft zu stellen in über zwei Jahren Pandemie grundlegend geändert.
Natürlich ist es heutzutage kein Problem mehr, über die sozialen Netzwerke ständig mit unseren Freunden aus Bihorel in Verbindung zu stehen – und so hatten wir selbstverständlich eine WhatsApp-Gruppe kreiert, in der wir uns innerhalb des innersten Kreises der Organisationsgruppen untereinander bezüglich der aktuellen Situation auf dem Laufenden hielten.
Leider mussten unsere Freunde die Personenzahl, vor allem im Bereich der jüngeren angemeldeten Personen, mehrfach nach unten korrigieren, so das am 04. Juni 2022 gegen 10 Uhr vormittags letztlich „nur“ 16 Personen von uns begrüßt werden konnten – wobei ich davon überzeugt bin, dass uns ein ähnliches Problem ins Haus gestanden hätte – denn der Umstand der Unzuverlässigkeit ist, wie im oberen Absatz schon angedeutet, kein rein französischer.
Trotz dieser Widrigkeiten fiel das Wiedersehen bei wunderschönem Wetter entsprechend herzlich aus. Unsere Gäste kamen mit eigenen Autos auf dem Schützenplatz in Kallenbrock vorgefahren. Hierbei geht ein großes Dankeschön des TSV Nettelkamp an den Schützenverein Kallenbrock, der uns das vereinseigene Schützenhaus für die Durchführung unserer Veranstaltungen zur Verfügung gestellt hatte – ein Glücksfall für uns, hatten wir dadurch doch alles Benötigte ständig vor Ort!
Nach einem kurzen Empfang im Schützenhaus wurden „unsere“ Franzosen ihren jeweiligen privaten Gastgebern – so weit nicht längst über die Jahre bekannt – vorgestellt und fuhren mit diesen dann in die entsprechenden Quartiere. Frisch gestärkt und ein wenig ausgeruht traf man sich bereits gegen 14 Uhr wieder im Schützenhaus. Dort wurden dann Spiele durchgeführt, ein französischer und ein deutscher Schützenkönig ausgeschossen (Unterstützung durch den Schützenverein), sowie natürlich das ein oder andere Gespräch geführt, dass durch Corona so lange nicht geführt werden konnte.
Als Ehrengast durften wir Katharina Bielenberg, die neue 1. Vorsitzende des Komitees begrüßen. Sie informierte auch im anschließenden kurzen offiziellen Teil über die Arbeit im und rund um das Komitee.
Mit einem sehr leckeren Abendessen, gereicht über den Food Truck vom Wirt des Restaurant Auszeit (Suderburg) Tino Marquardt, sowie einer Party, die bis in die frühen Morgenstunden ging, fand „Tag Eins“ ein großartiges Ende.
Am Sonntag ließen wir unseren Freunden aus Bihorel ein wenig Zeit zum Ausschlafen, allerdings hatten sich viele Gastgeber ein kleines privates Programm für den späteren Vormittag zurecht gelegt.
Der Nachmittag war dann unser aller Steckenpferd, dem Handball gewidmet. Auf dem Turnier in der Sporthalle Wrestedt stand natürlich der Spaß und die sportliche Fairness an oberster Stelle. Als weitere Gastmannschaft konnten wir den TV Uelzen begrüßen – aus meiner ganz persönlichen Einschätzung könnte hier eine neue Partnerschaft zu einem weiteren französischen Handballverein entstehen, denn die Uelzener Handballer waren von diesem Event so begeistert, dass sie auch auf der abendlichen Sportlerparty fast geschlossen zugegen waren. Auch die neu gegründete Nettelkamper Damenmannschaft war mit Enthusiasmus mit von der Partie – ebenfalls nachmittags und abends.
Ein Dank des Veranstalters geht an dieser Stelle an die netten Leute, die uns den Nachmittag mit ihrem selbstgebackenen Kuchen versüßt haben!
Nach dem Turnier ging es dann zurück ins Schützenhaus, wo man sich zunächst an leckerer Pizza, die man der Einfachheit halber, bei einem Pizza-Bringdienst bestellt hatte, stärkte. Anschließend nahm die Sportlerfete schnell an Fahrt auf und man feierte bei Superstimmung ausgiebig mit allen am Turnierteil-nehmern.
Ein wenig erschöpft, aber wie eigentlich in all den vielen Jahren zuvor auch glücklich ob des gelungenen Beitrags zur Völkerverständigung, traf man sich am kommenden Pfingst-Montagmorgen bereits gegen 10 Uhr wieder zum Brunch im Schützenhaus – man ließ das vergangene Revue passieren und schmiedete Pläne für die Zukunft – hoffentlich ohne solche Handicaps wie die der vergangenen zwei Jahre.
Bedanken möchte sich der TSV Nettelkamp bei allen fleißigen Helfern aus dem Verein und den Gastgebern unserer Franzosen, die alle zum Gelingen des Austausches beigetragen haben und beim Komitee, das uns finanziell unterstützte.
Kleiner Wermutstropfen und vielleicht für uns alle eine Mahnung – Corona gab auch beim bzw. nach dem Austausch eine massive Duftmarke ab, denn nicht weniger als 12 Leute im Orga-Team des TSV hatten sich während des Austausches mit dem Virus infiziert – und leider, leider musste dadurch auch die Folgeveranstaltung am darauffolgenden Wochenende, dass ebenfalls so sehnlichst erwartete (weil 3 Jahre auf Eis gelegte) Beachvolleyball-Turnier zugunsten der Interessengemeinschaft Sommerbad Stadensen ausfallen.