Bewegendes Festwochenende

Zu einer Feierstunde hatte Landrat Dr. Heiko Blume am Morgen des 9. Dezember alle Mitglieder des Komitees für internationale Partnerschaften und eine französische Delegation aus der Region Rouen eingeladen. Es galt das 50. Jubiläum der deutsch-französischen Partnerschaft des Landkreises Uelzen mit Partnergemeinden im Norden und Osten der französischen Stadt zu würdigen.
Die angereiste Delegation war aus gewählten Gemeindevertretenden, den Präsidenten der Partnerorganisationen, Mitgliedern der dortigen Deutschlandkommissionen und Austauschteilnehmenden zusammen gesetzt. In seinem Grußwort berichtet Dr. Heiko Blume, was ihn ganz persönlich mit Frankreich verbinde, es sind die Ahnen, muss jedoch bedauernd einräumen, dass Sprachkenntnisse nicht genetisch mitgegeben würden. Neben Brigitte Le Moign, Präsidentin Europe Échange, ergriff Théo Perez das Wort. Als jüngster Bürgermeister von Bois Guillaume sei er von seinen Kollegen auf erste diplomatische Mission entsandt worden und er erklärte welche Bedeutung Europa für ihn habe, er sei als Europäer groß geworden. Perez räumt ein, dass die Europäische Union nicht fehlerfrei sei. Es gebe Kritik an den Institutionen, doch die sei doch gerade möglich in dem demokratischen und freiheitlichen Raum, den die Union darstelle. Und er betont, dass Europa in seiner Stärke die Unsicherheiten der Gegenwart meistern werde.

Der Präsident der Partnerorganisation Europe Inter Échanges im Osten Rouens, seit 1982 offiziell dem Partnerschaftsabkommen beigetreten, zeigt auf, dass die Austausche der beiden Länder ein Europa der Herzen schaffe und betont damit die Bedeutung der Begegnungen, die durch die politischen Vertreter möglich gemacht wurden und werden.

Dies sieht auch Katharina Bielenberg, Komitee Uelzen, so. Ausdrücklich geht ihr Dank an den Landkreis, die Stadt Uelzen und alle Samt- und Einheitsgemeinden für ihren andauernden Rückhalt. Stellvertretend für die weiteren anwesenden Vertreter der Kommunen nimmt Dr. Blume als Erinnerung an das Ereignis ein Eschenholzbrett mit eingelassenem Logo des Jubiläums entgegen.

Zur musikalischen Auflockerung war Linda Meyer am Klavier mit Gesang eingeladen worden. Besondere Anerkennung erhielt die junge Künstlerin für ihr selbst komponiertes Stück. Ebenso war Florian Staudt, aktuell noch verantwortlich für politische Bildung im Deutsch-Französischen Jugendwerk, bald schon die Senatskanzlei in Hamburg unterstützend und auf deutsch – französischem und europäischem Parkett zuhause, der Einladung gefolgt. Mit einem Schmunzeln blickte er auf die aktuellen Beziehungen und schlug z.T. klassische Elemente der Paartherapie zur Anwendung vor. Man kenne seinen Partner nie so gut, dass es nicht genau zuzuhören und neue Seiten zu entdecken lohne. Dabei könnten auch mal Differenzen ungelöst stehen gelassen werden. Verschiedene Wege könnten zum Ziel führen und nationale Interessen respektieren.

Es war besonders schön zu beobachten, wie sich die eingefundenen Besucher im Anschluss an die Wortbeiträge und den Austausch von Aufmerksamkeiten in den Dialog miteinander begaben. Nach kurzem Besuch am Buffet wurde dann oft ein neuer Gesprächspartner oder eine Gruppe gefunden, so dass vielfältige persönliche Begegnungen die gelungene Veranstaltung abrundeten.

Am Nachmittag des 9. Dezember hatte Uelzens Bürgermeister Jürgen Markwardt geladen, um eine neue Partnerschaftstafel für Uelzen zu enthüllen. Der im Rahmen der Bauarbeiten zum Busbahnhof am Rathaus entfernte Metallglobus hatte sich als nicht restaurierungsfähig erwiesen. So wurde ein neues Schild in Auftrag gegeben, das die Partnerschaften der Hansestadt darstellt.

Bei Glühwein, Punsch, Gebäck und edlen Pralinen wurde sich nach dem zurückgelegten Spaziergang durch Uelzen aufgewärmt, bevor gemeinsam das alte Rathaus mit seinem großen Adventskalender aufgesucht wurde. Einige Komplikationen begleiteten dem Beitrag des Tages, der deshalb verspätet begann und gekürzt werden musste. Dr. Theodor Elster und Katharina Bielenberg, beide Komitee Uelzen, ließen Dominique Hue von Europe Inter Échanges von Weihnachtsbräuchen in Nordfrankreich berichten. Nicht Würstchen mit Kartoffelsalat steht auf dem Speiseplan des Heiligabend, sondern ein Festmahl mit allerlei Spezialitäten. Austern, Stopfleber oder Schnecken, zahlreiche Gänge, bis es zu verschiedenen Desserts kommt, „viel, viel, viel Nachtisch“ wie Dominique betonte.

Bis zur Frage nach den Dreikönigstraditionen kam es dann nicht mehr, zu lange hatte das Warten schon gedauert und etwas ungemütlich wurde es schon in der Kälte. Dennoch, mit diesem Ereignis ging ein bewegender, unterhaltsamer und allseits in guter Erinnerung bleibender Tag seinem Ende entgegen. Voller Lob war die französische Delegation über den Verlauf und die Atmosphäre des Tages.

Der folgende Tag blieb den Gästen und ihren Gastgebern – gemeinsam oder getrennter Wege gehend – zur freien Verfügung. Manche machten sich auf den Weg den Lüneburger oder Hamburger Weihnachtsmärkte und Sehenswürdigkeiten zu erkunden, für andere waren Elbe und Dömitz Anziehungspunkt. Viele gemeinsam besuchten dann das alljährliche Adventskonzert des Posaunenchors der St. Mauritius-Kirchengemeinde in Altenmedingen. Zum Abschluss des Wochenendes fanden sich alle französischen Gäste mit ihren Gastgebenden und Vertretern und Vertreterinnen des Komitees für internationale Partnerschaften zu einem gemeinsamen Abendmenü im Landgasthaus Schmidt in Groß Hesebeck ein. Die entspannte und freundschaftliche Atmosphäre setzte sich fort, die Speisen fanden großen Anklang und die Sitzordnung löste sich auf zugunsten verschiedener Gesprächsrunden. Für die Partner in Burkina Faso wurde eine Spendendose aufgestellt, deren Erlös durch das Komitee ergänzt wird, um die Krankenstation in Tikaré bei der sicheren Stromversorgung zu unterstützen. Basile Bernard, Adjoint aus Bois Guillaume, bedankte sich ausdrücklich, dass an jene gedacht wurde, denen es weniger gut geht.
Ein gelungener Abschluss vor der Abreise am Folgetag, war man sich einig und bedankte sich gegenseitig für Besuch und herzliche Gastfreundschaft.

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